LUXEMBURG - Die Zentralbank von Luxemburg hat am Freitag eine Übersicht über die Zinssatzentwicklung im Juni veröffentlicht. Während die variablen Zinssätze leicht ansteigen, geben die festen Zinssätze etwas nach.
Auch wenn er nicht groß ist, deutet sich der ersehnte Zinsrückgang an: Die festen Zinssätze für Immobilienkredite sind zwischen Mai und Juni um 0,6 Prozentpunkte gesunken und lagen im Juni bei 3,79 Prozent, wie die luxemburgische Zentralbank (BCL) am heutigen Freitag mitteilt. Die neu vergebenen Kredite an private Haushalte sind im Monatsvergleich demnach um 10 Millionen auf 286 Millionen Euro gestiegen.
Die festen Zinssätze für Kredite mit einer Laufzeit von mehr als zehn Jahren gingen sogar um 0,07 Prozentpunkte von 3,8 Prozent auf 3,73 Prozent zurück. Im Jahresvergleich sieht es allerdings weniger erfreulich aus: Im Juni 2023 lagen die Festzinsen um 1,53 Prozentpunkte höher als im Juni 2022, während die Summe der vergebenen Kredite im Vorjahresvergleich um 96 Millionen zurückging.
Verbraucherkredite mit einer Laufzeit von einem bis fünf Jahren sanken zwischen Mai und Juni um 0,04 Prozentpunkte auf 4,81 Prozent, während sie im Jahresvergleich um 1,86 Prozentpunkte anstiegen.
Immobilienmarkt in der Bredouille
Die variablen Zinssätze hingegen stiegen – wenn auch langsamer als in den Vormonaten – um 0,4 Prozentpunkte auf 4,42 Prozent im Juni. Im Mai lagen sie demnach bei 4,38 Prozent. Die Summe der neu vergebenen Kredite mit variablem Zinssatz erholte sich etwas und lag im Juni mit 221 Millionen Euro um fünf Millionen Euro höher als im noch Mai. Mit einem Plus von 3,08 Prozentpunkten explodierten die variablen Zinssätze Jahresvergleich und sorgten für ein Rückgang der Neukredite um 116 Millionen Euro.
Die Zinssätze Immobilienkredite werden seit Monaten mit Argusaugen beobachtet, da sie maßgeblich beteiligt sind am gebeutelten Immobilienmarkt Luxemburgs, was wiederum die Baubranche stark belastet. Eine logische Konsequenz, da die Entwicklungen auf den Zinsmarkt viele Haushalte daran gehindert haben, Eigenheim zu erwerben.
Quelle: Jérôme Wiss L'essentiel 18.8.2023
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